Wiener Neustadt, 17. Dezember 2019
Liebe Schwestern und Brüder !
Mit dem heutigen Tag geht der Advent in die Schlussphase. Die Texte werden zuversichtlicher und erwartungsvoller, sprechen Mut und drücken Vorfreude aus. Das Fest der stärksten und nachhaltigsten Begegnung, die es je gab – zwischen Himmel und Erde – ist nahe! Dieses Fest prägt unser ganzes Leben. Gott selbst ist in dieser Welt, in mir, in uns!
Wir wollen Jesu Liebe in uns spüren und ihm auch unsere Liebe zu Ihm – wie einst Petrus – bekennen. Wenn wir es in Seinem Geiste tun, wird unser Inneres verwandelt werden! Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir auch in unserem Dienst verändernd wirken können.
Angesichts der rasanten Veränderungen der Gesellschaft in den
letzten Jahren ist es höchst an der Zeit, dass wir mit neuen Wegen in der Seelsorge, in der Liturgie, in der Spiritualität, im sozialen Engagement, in allen Formen der pastoralen Arbeit den neuen
Erwartungen Antwort geben.
Wenn wir über Verluste an Gläubigen, Kindern und Jugendlichen, abnehmenden Priesterberufungen, ansteigenden Kirchenaustritten klagen, dann soll uns das dazu drängen, etwas „im System“ zu verändern und nach neuen Wegen zu suchen.
„Die Schritte, um die ich euch bitte, mögen Schritte sein auf einem gemeinsamen Weg des Lernens, wie in der Welt von heute die Verkündigung des Evangeliums neu werden kann“. Das schreibt unser Herr Kardinal in der Einleitung zum Hirtenbrief anlässlich der Bildung der Entwicklungsräume im Spätherbst 2015.
Unser Diözesanprozess geht in den kommenden Monaten in die Schlussphase: Bis 2022 sollen aus 80 % unserer Entwicklungsräume der Erzdiözese zumindest Pfarrverbände (aus manchen auch Pfarre mit Teilgemeinden) entstehen.
Jeder und jede von uns ist ein Charisma, eine Gnadengabe zum Aufbau des Reiches Gottes. Und jede(r) von uns hat viele Charismen, Begabungen.
Gemeinsam im Team haben Sie alle notwendigen Ressourcen, die nur darauf warten, in der Pastoral eingesetzt zu werden.
Im Pfarrverband (und auch in der Pfarre mit Teilgemeinden) geht es um verbindliche Kooperation aller Hauptamtlichen im Entwicklungsraum. Alle Priester, Diakone, Pastoralassistent/innen, Jugendleiter/innen treffen sich wöchentlich zum Dienstgespräch, teilen miteinander das „Wort Gottes des Tages“ und sprechen über den Dienst an den Menschen in den kommenden Tagen.
Durch das gemeinsame Beten, das Planen und das Wirken der Hauptamtlichen ergibt sich, dass auch die ehrenamtlichen Schwestern und Brüder immer näher zusammenrücken und ihre Begabungen in den Dienst der gemeinsamen Pastoral des Pfarrverbandes stellen.
Weitere Hilfestellung bieten die fünf Punkte des Hirtenbriefes unseres Kardinals. So kann das Zusammenwirken gut vorbereitet werden. (https://www.erzdioezese-wien.at/dl/slorJKJlmnkLJqx4kJK/Unterst_tzungsangebote_zum_Hirtenbrief_a_web.pdf )
Natürlich ist jede Umstellung ein energetischer Aufwand, ein Umbruch, denn es geht ja nicht nur um unsere menschlichen Bemühungen allein: Indem wir unsere Beziehung zum Herrn vertiefen, uns verstärkt bewusstmachen, dass er in uns geboren wurde (Taufe!), in uns wohnt und im Heiligen Geist durch uns wirken will (Firmung!) kann die Reform durch die eigene innere Erneuerung gefestigt werden.
„Ich verkünde euch eine große FREUDE, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll:
Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.“ (Lk 2, 10f.)
Ich wünsche Ihnen/Dir vom Herzen, dass diese Engelsbotschaft Ihren/Deinen Dienst an den Menschen begleiten möge!
Gesegnete freudvolle Weihnachten, sowie Freude und frischen Mut für das Jahr 2020!
P. Petrus Hübner OCist.
Bischofsvikar
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